Vom Gipfel zum Boden der Realität – Clean Up Tour mit der Summit Foundation
- Jaroslav Barbic

- 22. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 13. Sept.
Kein Gipfel, kein Sonnenaufgang. Stattdessen: Handschuhe, Müllsäcke und Gespräche mit Fremden, die sich nicht fremd anfühlten. Im Rahmen der Clean Up Tour der Summit Foundation war ich einen Tag lang in der Region Grindelwald-First unterwegs, um Abfall entlang der Pisten und Sessellifttrassen zu sammeln. Was wie eine kleine Nebenaufgabe klingt, wurde zu einer Sidequest mit Tiefgang – und zu einer Erinnerung daran, dass der Schutz der Berge nicht nur oben stattfindet, sondern oft am Wegesrand beginnt.
Der Tag begann um 9:15 Uhr bei der Talstation der Firstbahn. Dort wurden Handschuhe und Müllsäcke verteilt, erste Gespräche geführt, Erwartungen still verglichen. Oben auf First, bei Kaffee und Gipfeli im Bergrestaurant, gab es gegen 10 Uhr eine Einweisung ins Gebiet und die wichtigsten Hinweise zur Sicherheit und zum Umweltschutz – pragmatisch und motivierend, nicht moralisierend. Ab 10:20 Uhr verteilten wir uns im Gelände. Die Schwerpunkte lagen auf Bereichen rund um die Sessellifte und Skipisten – dort, wo sich über den Winter hinweg Zigarettenstummel, Snus-Beutel und Verpackungen sammeln. Was viele nicht wissen: Ein einziger Zigarettenstummel enthält über 150 giftige Stoffe. Mikroplastik und organischer Abfall können das ökologische Gleichgewicht nachhaltig stören – nicht sichtbar, aber spürbar.
Am Ende des Tages wurden 31,6 Kilogramm Abfall gesammelt – darunter 1'150 Zigarettenstummel, und das von gerade einmal 24 Teilnehmenden. Die Firstbahnen, Grindelwald Tourismus und das Bergrestaurant First unterstützten den Tag grosszügig – mit Logistik, Infrastruktur und echter Gastfreundschaft. Auch das half, die Aktion mit Leichtigkeit und Gemeinschaftsgefühl zu füllen. Um 14:00 Uhr trafen wir uns wieder bei der Bergstation: Wiegen, grob sortieren, Gruppenfoto.
Und um 14:30 Uhr: Rückfahrt ins Tal – mit leichten Rucksäcken, aber bleibenden Eindrücken. Ich begleitete den Tag aktiv und fotografisch – unauffällig, mitten im Geschehen. Die Bilder zeigen echte Momente beim Aufheben, Tragen, Reden, Pausieren. Besonders berührend: die vielen Familien mit Kindern. Für manche war das der erste Berührungspunkt mit Umweltschutz – und ein Einstieg, der wirkt.

Ich glaube nicht an Perfektion. Wir alle machen Fehler, manchmal sogar mit bester Absicht. Aber ich glaube an Bewusstsein – und an ehrliche, pragmatische Wege, um etwas beizutragen.
Bewusst konsumieren. Gut planen. Von anderen lernen.
Was ich an diesem Tag besonders geschätzt habe: Die Aktion war hervorragend organisiert – von der Bergfahrt bis zum Abschlusskaffee. Und vor allem: Es hat sich nicht wie Arbeit angefühlt, sondern wie ein gemeinsamer Ausflug mit Sinn. Ob Berganfänger oder Erfahrene – ich kann die Teilnahme an der Clean Up Tour wirklich nur empfehlen. Man verbringt gute Zeit miteinander und tut dabei etwas Nützliches.
Danke an die Summit Foundation für die Organisation – und an alle, die dabei waren.
Wer selbst mithelfen möchte oder mehr erfahren will: www.cleanuptour.ch











































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